Die Finanzmarktaufsicht hat mit einer deutlichen Übererfüllung von EU-Vorgaben für grobe Verwerfungen am Immobilienmarkt gesorgt. "Getroffen werden vor allem junge Menschen, die keine Kredite mehr für die Errichtung oder den Erwerb eines Eigenheims bekommen", weiß VPNÖ-Jugendsprecher Florian Krumböck. "Das muss sich ändern!", so Krumböck sehr klar.
Die derzeitigen Regeln bei Kreditvergaben
Die sogenannte KIM-Verordnung regelt etwa, dass die Höhe der Kreditaufnahme maximal 80 Prozent des Immobilienwerts betragen darf. Beispiel: Eine Eigentumswohnung kostet 300.000 Euro, dazu kommen 30.000 Euro an Nebenkosten. Für die entstehenden Kosten von 330.000 Euro müssen Sie als neuer Kreditkunde mindestens 66.000 Euro selbst aufbringen. Die restlichen 264.000 Euro können Sie durch eine Finanzierung abdecken. Darüber hinaus dürfen Kredite nur auf maximal 35 Jahre vergeben werden. Nicht zuletzt darf die monatliche Belastung nicht über 40 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens hinausgehen.
Kreditvergaben 2023 deutlich eingebrochen
Die Folge der KIM-Verordnung in Kombination mit der deutlichen Zinserhöhung war ein extremer Einbruch der Kreditvergaben im vergangenen Jahr. Laut INFINA "ist die Neukreditvergabe für private Wohnbauzwecke um 55 % zurückgegangen. Auch im 1. Quartal 2024 ist das Volumen im Vergleich zum 1. Quartal 2023 in einem Ausmaß von -13,4 % erneut gesunken".
Kreditregeln lockern
Die Zahlen würden zeigen, dass hier nicht nur Junge betroffen seien, so Landtagsabgeordneter Krumböck, sondern alle die sich einen Kredit nehmen möchten. "Eine Überarbeitung dieser Richtlinien würde nicht nur den Jungfamilien helfen, sondern auch der Immobilien- und der Baubranche Impulse geben. Zwar hat die Bundesregierung mit eigenen Maßnahmen bereits gegengesteuert, etwa durch die befristete Abschaffung der Grundbuch- und Pfandrechtseintragungsgebühr. Es braucht aber trotzdem endlich ein Einlenken der weisungsfreien Finanzmarktaufsicht“, fordert Abgeordneter Krumböck.
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